Wie hoch sind die Gefahren beim Wasserstoff?

Wie hoch sind die Gefahren beim Wasserstoff?

Wasserstoff hat viele Befürworter, aber ebenso viele sehen auch Gefahren beim Wasserstoff. Als nachhaltige Energie für die Zukunft hat sich das ungiftige Gas schon heute einen guten Namen gemacht, trotzdem gibt es immer noch Zweifel daran, ob Wasserstoff vollkommen ungefährlich ist. Gibt es Gefahren beim Wasserstoff? Das Gas, das keine Farbe hat und geruchlos ist, kann gefährlich werden, da es hochentzündlich ist. Daher muss es entsprechend gelagert werden, damit keine Gefahren von ihm ausgehen können.

Was ist beim Umgang mit Wasserstoff wichtig?

Um die Gefahren beim Wasserstoff zu minimieren, ist es sehr wichtig, das Gas stets in Behältern an einem Ort zu lagern, der gut gelüftet ist. Ebenso wichtig ist es, Wasserstoff von möglichen Zündquellen fernzuhalten. Als Wasserstoffperoxid, wie er in der Apotheke gekauft werden kann, darf Wasserstoff in flüssiger Form nicht in die Hände von Kindern gelangen. Zudem müssen Maßnahmen getroffen werden, die eine elektrostatische Aufladung in der Nähe von Wasserstoff verhindern. Gefährlich für die Gesundheit wird Wasserstoff, wenn er eingeatmet wird, was dem Mangel an Sauerstoff geschuldet ist. Die gesundheitlichen Komplikationen reichen von Bewusstlosigkeit über Bewegungsstörungen bis hin zur Erstickungsgefahr. Eine Krebsgefahr, wie immer wieder behauptet wird, geht vom Wasserstoff allerdings nicht aus.

Wie umweltfreundlich ist Wasserstoff eigentlich?

Grundsätzlich besitzt Wasserstoff viele umweltfreundliche Eigenschaften. Wenn er zusammen mit Luft in Verbrennungsmotoren wie beim Auto verbrannt wird, kommt es bei der Verbrennung nur zu geringen Emissionen. Bei einer solchen Verbrennung von Wasserstoff steigen die Emissionen von Stickstoffoxiden immer exponentiell mit der Temperatur der Verbrennung an. Handelt es sich um eine niedrige Verbrennungstemperatur, dann können die auf der Basis von Erdöl und Erdgas gewonnenen Stickstoffoxid-Emissionen deutlich reduziert werden. Schadstoffe lassen sich also auf diese Weise vollständig vermeiden. Im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen fallen die Emissionen beim Wasserstoff bis zu 100-mal geringer aus.

Die Sicherheit sollte im Mittelpunkt stehen

Mit Luft oder Sauerstoff verbrennt Wasserstoff zu Wasser. Deswegen lauern auch hier Gefahren beim Wasserstoff. Andererseits macht diese Eigenschaft Wasserstoff aber erst zu Kraftstoff. Wenn man die chemischen und physikalischen Eigenschaften von Wasserstoff jedoch genauer betrachtet, sind diese prinzipiell nicht gefährlicher als die klassischen Energieträger Erdöl und Erdgas. Allerdings müssen beim Umgang mit Wasserstoff sehr hohe Sicherheitsstandards eingehalten werden. Sonst drohen Gefahren beim Wasserstoff, wie beispielsweise Explosionen oder sogenannte Wasserstoffversprödungen.

Bei Wasserstoff in flüssiger Form besteht das Risiko, dass sich am Ort eines Unfalls Brandteppiche bilden. Da Wasserstoff aber sehr schnell in die Luft steigt, wird die Gefahr auch verringert. Dasselbe gilt für ein Gemisch aus Wasserstoff und Luft, was nur für einen sehr kurzen Zeitraum mit einer Zündquelle in Berührung kommen kann.

Die Industrie ist vorbereitet

Die Industrie beschäftigt sich nicht erst seit gestern mit dem Energieträger Wasserstoff. Bisher wurden sehr gute und positive Erfahrungen insbesondere mit den Aspekten gemacht, die sicherheitstechnisch von Bedeutung sind. Obwohl es eine lange Tradition im sicheren Umgang mit Wasserstoff gibt, können dennoch unerwartete Schwierigkeiten auftreten, ebenso wie bei jedem anderen Brennstoff. Bei der Nutzung von Wasserstoff sind die Gefahren damit nicht größer als bei den klassischen Energieträgern.

Wie explosiv sind die Gefahren beim Wasserstoff?

Eine Frage, die im Zusammenhang mit Wasserstoff sehr häufig gestellt wird, ist: Wie leicht kann Wasserstoff eigentlich explodieren? Viele kennen vielleicht noch die sogenannten Knallgasexperimente aus dem Chemieunterricht. Einige Unfälle in der langen Geschichte der Technik sind ebenfalls mit Wasserstoffexplosionen verbunden. So beispielsweise das verheerende Feuer an Bord des Luftschiffs „Hindenburg“, was durch eine Wasserstoffexplosion ausgelöst wurde. Hier reichte schon ein kleiner Funke, um das Gas zu entzünden, und die Katastrophe in New York nahm ihren Lauf. Dabei kann Wasserstoff selbst gar nicht explodieren, es müssen schon andere Faktoren mit ins Spiel kommen. Dies kann etwa ein sogenannter Oxidator wie Luft, Sauerstoff oder Chlor sein, die in einem ganz bestimmten Volumenverhältnis zum Wasserstoff stehen und eine Zündquelle bieten. In dem Fall reicht ein Funke aus, um eine Explosion auszulösen. Reiner Wasserstoff hingegen kann nicht explodieren. Wird jedoch in Luft nur vier Prozent Wasserstoff unter atmosphärischem Druck eingemischt, dann ergibt das zwar eine brisante Mischung, aber die Gefahr einer Explosion ist dennoch nicht gegeben. Knallen wird es erst, wenn die Wasserstoffkonzentration von 18 Prozent erreicht ist.

Fazit

Wasserstoff wird als die Energie der Zukunft gehandelt, daher sollte diese saubere und nachhaltige Energie auch so sicher wie möglich sein. An diesem Thema scheiden sich aber auch die Geister, vor allem, was die Gefahren beim Wasserstoff angeht. Diese komplexe Angelegenheit mit seinen vielen Facetten, die von der Herstellung über den Transport bis hin zur Speicherung und der Nutzung reichen, muss für den Verbraucher zu jeder Zeit gefahrlos sein, sonst hat Wasserstoff als neuer Energieträger kaum eine Chance.

Bild: @ depositphotos.com / Pompjaideaw

Ulrike Dietz