Dortmund: Großkonzern Wilo launcht erstes Wasserstoff-Kraftwerk

Dortmund: Großkonzern Wilo launcht erstes Wasserstoff-Kraftwerk

In seiner Heimatstadt Dortmund hat der Großkonzern ein erstes Wasserstoff-Kraftwerk gelauncht und dient vorerst der Notversorgung. Der Wasserstoff als Brennstoff entsteht aus grünen Energieträgern wie Windkraft oder Sonnenenergie, weshalb das erzeugte Hydrogen als CO2-neutral gilt. Eine Lagerung und Transport des grünen Wasserstoffs wird ermöglicht. Laut Konzernangaben könnte sich das H2 zu einem zukünftigen Energieträger entwickeln.

In dem Wasserstoff-Kraftwerk sieht Wilo eine Schlüsseltechnologie zur Erzeugung des H2 und dem Erreichen der der Pariser Klimaschutzziele. Auf seinem Firmengelände eröffnete das Unternehmen feierlich zu einem 150. Geburtstag mit dem „H2-Powerplant“ das genannte Kraftwerk. Der Konzernchef Oliver Hermes möchte damit zeigen, auf welche Weise Industriefirmen mit zukunftsweisenden und technologieoffnen Lösungen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz beisteuern können.

Die Kraftwerksanlage ist im Wilopark beheimatet und verfügt über einen Tank mit 30 Metern Länge, in dem maximal 520 Kilogramm Wasserstoff speicherbar sind. Die Anlage setzt sich aus Solarzellen auf dem Dach, einem Elektrolyseur, Speichertank und einer Brennstoffzelle zusammen. Die Brennstoffzelle kann mit ihrer Kapazität den Wilopark als unabhängiger Energieversorger dienen. In einem ersten Schritt soll das Kraftwerk zur Notstromversorgung genutzt werden.

Nach den Planungen ist eine Erweiterung für eine eigenständige Stromversorgung für bis zu zwei Tage möglich. Das Kraftwerk schaffe die Grundlage für ein autarkes, dezentrales und regeneratives Energieversorgungsnetz, wie Oliver Hermes kürzlich erklärte.

Gemeinschaftsprojekt

In Zusammenarbeit mit Schneider Electric aus Frankreich, einem Elektrotechnik-Hersteller, ist das Wasserstoff-Kraftwerk aufgebaut worden. Von den zwei Firmen wurde dafür eine Absichtserklärung zur Vertiefung der strategischen Zusammenarbeit unterzeichnet. Langfristig plant Wilo zu einem Global Player auf dem Wasserstoff-Markt bezüglich Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Einsatz vom grünen Wasserstoff zu werden.

Vor diesem Hintergrund sollen grüne Wasserstoffsysteme von den beiden Kooperationspartnern in Serien aufgebaut werden, die der dezentralen Energieversorgung dienen sollen. Als Zielgruppe sind der Industrie-Mittelstand, Verbraucher in der Logistik und Rechenzentren angesprochen.

Der Wilopark feierte im Februar seine Eröffnung und ist Sitz der neuen Konzernzentrale des erfolgreichen Unternehmens. Der Energieverbrauch konnte um rund 40 Prozent gesenkt und der CO2-Ausstoß um 3.500 Tonnen jährlich reduziert werden, wie der Konzern berichtete. Zur Energiesenkung und Reduzierung des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes soll das Wasserstoff-Kraftwerk einen zentralen Beitrag leisten. Der Pumpenhersteller und heutige Technologieunternehmen wurde im Jahr 1872 gegründet, zählt 3.500 Mitarbeiter und entwickelt stromsparende Pumpen, die der Entlastung der Industrie und Verbraucher dienen.

Bild: @ depositphotos.com / marozhkastudio

Andreas Krämer