Bornholm soll zu einer Insel für Wasserstoff und grüner Energie werden

Bornholm soll zu einer Insel für Wasserstoff und grüner Energie werden

Die Ostseeinsel Bornholm soll nach den Plänen Dänemarks zu einer Insel für Wasserstoff und grüner Energie entwickelt werden. Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern sollen darüber eine umweltfreundliche Stromversorgung erhalten. In Lubmin soll die Anlandung der Leitungen erfolgen.

Vor 40 Jahren bereits stellte Dänemark den Pfad für die Energiewende mit dem Ergebnis, dass auch Kleinstädte wie Gedser die hauseigene Fernwärme- und Stromversorgung auf Klimafreundlichkeit umgestellt haben. Seine Energie bezieht das Fernwärmekraftwerk von der Sonnenkraft. Seit 2016 dürfen keine Öl- und Gasheizungen mehr verbaut worden, zugunsten der Förderung elektrischer Wärmepumpen.

Vor Gedser befinden sich seit rund 20 Jahren Offshore-Windkraftanlagen, die den Ort mit kostengünstiger Energie versorgen. Alle Häuser der Dänen sind mit elektronischen Stromzählern ausgestattet und ermöglicht hochflexible Stromtarife, die entsprechend der verfügbaren Energiemenge und Verbrauch höher oder niedriger ausfallen können.

Schlüsselrolle

In den Plänen einer fast unabhängigen Energieversorgung jenseits fossiler Energieträger spielt Bornholm eine Schlüsselrolle. Die geplanten Offshore-Windparks sollen drei Gigawatt Strom generieren, womit Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen versorgt werden sollen. Die Gesamtkosten solle sich auf 28 Milliarden Euro belaufen und sind schon im Haushalt einkalkuliert. Innerhalb der nächsten acht Jahre soll alles an das Netz angeschlossen sein.

Die Energienetzbetreiber Energinet und 50hertz haben entsprechende Verträge für eine der zwei Leitungen unterschrieben. Nach Schweden und Polen sollen künftig auch Gasleitungen verbaut werden. Die Energieinseln umfassen auch Elektrolyse-anlagen, die den überschüssigen Ertrag aus den Windkraftanlagen in grünen Wasserstoff konvertieren sollen. Der Wasserstoff wird anschließend mit einem Schiff oder Leitungen transportiert.

Aktuell ist nicht bekannt, wer den Wasserstoff verbrauchen wird, weil es in Deutschland an Verbrauchern fehlt und keine gewinnbringenden Geschäftsmodelle existieren. Der Preis für den grünen Energieträger ist noch nicht kalkuliert, da es derzeit nur Projekte wie „HyStarter“ oder „HyExpert“ gibt, die an der Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft arbeiten.

Energiespeicher für Windenergie

Als Energiespeicher für Solarkraft und Windkraft, als Sprit für den ÖVPN und der Bahn oder Brennstoff für Kraftwerke könnte der grüne Wasserstoff dienen. Der Wechsel von der fossilen Energieversorgung zur regenerativen Energie mit Wasserstoff, Windkraft und Solarenergie ist eine Mammutaufgabe, die Milliarden kosten wird. Die Umstellung wird einige Jahre dauern und alle Bürger von einer klimafreundlichen Stromversorgung profitieren.

Bild: @ depositphotos.com / cmfotoworks

Andreas Krämer