Neue Limousine mit Wasserstoffantrieb fährt mehr als 1000 Kilometer

Neue Limousine mit Wasserstoffantrieb fährt mehr als 1000 Kilometer

1000 Kilometer Reichweite und 500 PS unter der Haube – die Limousine „Hopium Machina“ ist zu einer Konkurrenz für Tesla geworden. Diese Limousine mit Wasserstoffantrieb soll schon 2024 auf den Markt kommen. Gebaut hat sie das französische Unternehmen „Hydrogen Motive Company“, kurz HMC, was den Prototypen im Rahmen des Autosalons im Oktober in Paris vorgestellt hat.

Ein echter Hingucker

Die neue Limousine mit Wasserstoffantrieb ist ein echter Hingucker. Der Designer Felix Godard hat die Machina entworfen und sie erinnert, was die Optik angeht, an den Audi e-tron GT, den Porsche Taycan und den Tesla Model S. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, denn Felix Godard hat zwischen 2013 und 2016 für Porsche und von 2016 bis 2019 für Tesla designt. Größentechnisch setzt sich die Limousine mit Wasserstoffantrieb aber deutlich von den anderen Modellen ab. Schnörkellos ist dieses Auto und seine markanten Tagfahrleuchten könnten sein Markenzeichen werden. Das Besondere an diesem Auto ist, dass sich das Heck und die Front sehr ähnlich sehen, was für einen gelungenen Gesamteindruck sorgt.

Der futuristische Innenraum

Das Exterieur ist schon bemerkenswert, aber das Interieur ist eine echte Freude für alle, die es futuristisch mögen. Klar designt, auch hier ist nichts, was überflüssig wäre, dafür gibt es viel moderne Technik. Die Limousine mit Wasserstoffantrieb bietet den Passagieren das Gefühl, als würden sie in einem Raumschiff sitzen. Vom Fahrer bis zum Beifahrer erstreckt sich ein riesiger, durchgängiger Bildschirm. Der Rest des Cockpits ist klar strukturiert und wirkt gut aufgeräumt. Das Lenkrad mit seinen zwei Speichen erinnert an Tesla und im Fond sitzen die Mitfahrer sehr bequem in Einzelsitzen.

Der interessante Antrieb

Da die Hopium Limousine mit Wasserstoffantrieb fährt, ist es natürlich sehr interessant, wie es unter der Motorhaube aussieht. Die Leistung des Wagens liegt bei 500 PS oder 370 kW. Der Topspeed wird vom Hersteller mit 230 Kilometer in der Stunde angegeben und im Sprint ist die Limousine in nur fünf Sekunden von 0 auf 100. Schon im Sommer 2021 hatte der Autobauer aus Frankreich auf einer Rennstrecke einen früheren Prototypen mit dem Namen Alpha 0 getestet. Der Wagen erreichte damals eine Spitzengeschwindigkeit von mehr als 200 Kilometer pro Stunde. Die Zahlen für die neue Limousine mit Wasserstoffantrieb entsprechen also der Realität. Wie sieht es denn mit der Reichweite aus? Das Unternehmen aus Frankreich lehnt sich weit aus dem Fenster, wenn es von 1000 Kilometern spricht. Die Brennstoffzellen haben jedoch gegenüber dem herkömmlichen Elektroauto, das mit Akkus unterwegs ist, einen entscheidenden Vorteil: Die Limousine mit Wasserstoffantrieb ist nur drei Minuten aufgetankt. Vorausgesetzt, der Fahrer findet auch eine Tankstelle.

Wann geht der Wagen in Serie?

Hopium hofft, dass sich das Tankstellen-Problem schnell lösen wird. Noch ist die Abdeckung in ganz Europa sehr dünn. Allein in Deutschland gibt es nur 100 Tankstellen, die Wasserstoff verkaufen. Ende 2025 will das Unternehmen mit der Produktion des Wasserstoffautos in der Normandie beginnen. Aktuell soll die Kapazität bei 20.000 Fahrzeugen pro Jahr liegen. Zunächst ist Hopium von einer jährlichen Produktion von nur 8000 Autos ausgegangen. Ob sich alles wie geplant umsetzen lässt, muss sich allerdings erst noch zeigen.

Die ersten 1000 Limousinen sind bereits für Käufer reserviert, die bereit sind, für das Auto mit dem besonderen Antrieb und dem markanten Aussehen 120.000 Euro auszugeben. Neben den Einzelaufträgen ist es dem französischen Start-up-Unternehmen aber anscheinend gelungen, einen Großauftrag an Land zu ziehen.

Eine Konkurrenz für Tesla?

Wenn in Douains auf einem 35 Hektar großen Gelände die erste Fabrik für den Wasserstoffwagen fertiggestellt wird, entstehen dort 1500 Arbeitsplätze und vielleicht wird es auch eine echte Konkurrenz für Tesla. Hopium geht die Sache sehr optimistisch an, schon 2030 soll der Umsatz eine Milliarde Euro betragen. Dies könnte durchaus der Fall sein, wenn sich die Verkaufszahlen bei 8000 Autos pro Jahr einpendeln. Den ersten großen Deal hat Hopium offenbar mit einer französischen Bank eingefädelt. Agilauto, die sich auf die Finanzierung und den Verkauf von französischen Autos spezialisiert haben, möchten ihren Privat- und Geschäftskunden die Wasserstoff-Limousine anbieten. Dazu wurden vorläufig 10.000 Wagen bestellt, mit deren Produktion 2025 begonnen wird. Der Wert dieses Auftrags liegt bei rund 1,2 Milliarden Euro. Besser könnte es für das noch junge Unternehmen aus Frankreich momentan nicht laufen.

Fazit

Gegründet wurde das Unternehmen vom französischen Rennfahrer Olivier Lombard. Dessen Familie betreibt in Paris das weltberühmte Varieté „Moulin Rouge“. Lombard hat sich nach eigenen Angaben schon zu seiner aktiven Zeit als Rennfahrer für Autos interessiert, die mit Wasserstoff fahren. Er war daher bereits an der Entwicklung des LMPH2G beteiligt, der mit Brennstoffzellen ausgerüstet ist. Der Wagen fuhr schon 2019 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans eine Demorunde.

Bild: @ depositphotos.com / sorapopu@gmail.com

Ulrike Dietz