Geht es um einen Energieträger für die Zukunft, dann wird immer wieder Wasserstoff genannt. Das Gas gilt zwar als umweltfreundlich, jedoch haben Herstellung, Lagerung und Transport noch eine Menge Entwicklungspotenzial. Jetzt in Wasserstoff investieren? Da der Hype um das Gas weiter anhält, fragen sich viele, ob dies eine gute Idee ist. Nicht selten entpuppt sich ein solcher Hype, der die Preise von Aktien oder ETFs in die Höhe schießen lässt, als eine Blase, die schnell platzen kann. Gibt es ETFs, die vielversprechend sind und was ist so einer Investition zu beachten?
Ist nur grüner Wasserstoff von Interesse?
Der sogenannte grüne Wasserstoff wird nicht erst seit 2022 als der Energieträger der Zukunft angepriesen. Er soll Fahrzeuge antreiben und in der Industrie zum Einsatz kommen. Geht es um die Mobilität, dann hat der Skandal um den Diesel dafür gesorgt, dass grüner Wasserstoff immer mehr zum Hoffnungsträger wurde. Deutschland hat einige Jahre lang gezögert, doch jetzt sind Autos, die mit einem Akku oder einem Hybridmotor ausgestattet sind, weiter auf dem Vormarsch. Der nächste Schritt soll das Auto sein, das mit Wasserstoff fährt. Viele Anleger, die in Wasserstoff investieren möchten, sehen dies als Signal, jetzt tätig zu werden. Der Grund, warum Wasserstoff ein Erfolg für die Mobilität sein kann, ist der deutlich höhere Wirkungsgrad, im Gegensatz zu einem konventionellen Verbrennungsmotor. Wer in Wasserstoff investieren will, sollte sich für ETFs entscheiden, bei denen der grüne Wasserstoff im Focus steht.
In Wasserstoff investieren – die Auswahl ist groß
In Wasserstoff investieren ist nicht mehr so einfach, wie noch vor einigen Jahren. Die Kapitalmarktproduktion ist deutlich gestiegen und wird ganzheitlich oder nur durch einzelne Unternehmen repräsentiert. Sie mögen sich unterscheiden, was die Größe angeht, aber sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind ein Markt, der in der nahen Zukunft interessant sein wird. So etwas lässt sich schon heute an den einzelnen, enthaltenen Titeln sehr gut feststellen: Sie sind in der Regel defizitär, sie generieren also keine Gewinne oder sind, im schlimmsten Fall, sogar hoch verschuldet. Anleger, die trotzdem in Wasserstoff investieren wollen, hoffen auf eine mittel- bis langfristige Rendite.
Dazu muss sich die Technologie aber zukünftig durchsetzen, um für Unternehmen auch profitabel zu sein.
Die Vorteile der Investition in Wasserstoff ETFs
Gegenüber Aktien haben ETFs einige Vorteile. Sie können beispielsweise liquider sein als so manche Einzelaktien eines kleinen Unternehmens. Der Anleger muss nicht ständig auf dem neusten Stand sein, wenn er sich für ein bestimmtes Unternehmen entschieden hat. Besonders innerhalb eines solchen Zukunftssektors wie Wasserstoff kann es durchaus sinnvoll sein, das Risiko über Diversifikation, also über die Ausweitung eines Geschäfts, zu minimieren. Insgesamt stehen den Anlegern in Deutschland vier ETFs zur Auswahl. Sie nutzen zum Teil unterschiedliche Indizes und unterscheiden sich nur dadurch, wie „eng“ der Sektor für Wasserstoff aktuell tatsächlich gefasst wird.
Welche vier Wasserstoff ETFs stehen zur Auswahl?
L&G Hydrogen Economy
Gemessen am Alter und an der Größe des Fonds mit mehr als 520 Millionen Euro ist L&G Hydrogen Economy der Platzhirsch. Enthalten sind 34 Werte aus der Branche, wie etwa Lieferanten, Zulieferer und Produzenten.
BNP Paribas Easy
BNP Paribas Easy sieht sich langfristig bei mehr als 40 Titeln. Da der Fond aber noch nicht so lange existiert, wurde die Millionengrenze bei den Investitionen noch nicht erreicht. So etwas macht den Handel nicht einfach. Dazu kommt, dass BNP Paribas Easy teurer als der Marktführer L&G ist.
Global X Hydrogen
Dieser Fond ist relativ klein, erst drei Jahre alt und leider auch teuer, was die jährlichen Gesamtkosten angeht. Hinzu kommt noch das Risiko der Fremdwährungen, da der Fond nicht in Euro notiert ist. Positiv ist, dass es keine Short- oder Hebel-ETF gibt.
VanEck Hydrogen Economy
Hier sind die Fonds ebenfalls klein, aber die Kosten pro Jahr hoch. VanEck gibt es noch nicht einmal drei Jahre und da auch hier die Fonds nicht in Euro notiert sind, ist das Risiko relativ hoch. Short- und Hebel-ETF gibt es ebenfalls nicht. Der Fond enthält 25 Positionen, da alle vertretenen Unternehmen mindestens die Hälfte ihrer Erträge mit Wasserstoff erzielen müssen.
Die Auswahl an ETFs aus grüner Energie ist also überschaubar. Eine Alternative zu den bekannten Fonds kann iShares sein, ein Fond, in dem 30 große, an der Börse notierte Unternehmen beteiligt sind.
Fazit
Wer in Wasserstoff investieren will, sollte sich über die Ziele der Bundesregierung informieren und anschließend den entsprechenden Fond aussuchen. Wichtig ist der Regierung grüner Wasserstoff und eine Weiterentwicklung sowie eine deutliche Verbesserung für die Infrastruktur in der Wasserstoffwirtschaft. Wer sein Geld in ETFs investieren möchte, sollte gezielt die Fonds aussuchen, die diese Pläne ebenfalls verfolgen.
Bild: @ depositphotos.com / nialowwa
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