Projekt HyAfrica setzt auf Gewinnung weißen Wasserstoffs

Projekt HyAfrica setzt auf Gewinnung weißen Wasserstoffs

Das Projekt HyAfrica verfolgt das Ziel so genannten natürlichen Wasserstoff, auch weißer Wasserstoff genannt, für die Stromversorgung Afrikas zu verwenden und sogar zu exportieren. Einige namhafte Forschungseinrichtungen wie die Universität Evora, das Fraunhofer IEE, Universität Lome aus Togo und weitere sind an dem Wasserstoffprojekt beteiligt. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der EU und der Afrikanischen Union.

Auf der ganzen Welt existieren beachtliche Vorkommen von Wasserstoffvorräten unter der Erde, doch nur in Mali wird der weiße Wasserstoff gefördert, der einem Dorf zur Energieversorgung dient. Das Hydrogen entsteht mittels geochemischer Reaktionen in geologischen Formationen. Die Feenkreise könnten dadurch gebildet werden, die in Afrika, Brasilien und Russland häufig anzutreffen sind. Es handelt sich hierbei um meist runde Flächen, die einen schwachen Pflanzenwuchs aufweisen.

Im Rahmen des HyAfrica Projekts soll die Nutzungsmöglichkeit des weißen Wasserstoffs erforschen, um in der örtlichen Energieversorgung Südafrikas, Togos, Marokkos und Mosambik eingesetzt zu werden. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Soziale der regionalen Gemeinschaften sind ebenfalls Bestandteil der Forschung. Die Nutzung des Wasserstoffgases und dessen Einsatz als hauptsächliche Energiequelle werden untersucht.

Die natürlich vorkommende Ressource, die laufend nachwächst, könnte als klimafreundliche Ergänzung für die Wasserstoffherstellung mit regenerativen Energien dienen. Gegenüber der industriellen Herstellung von blauen und grünen Wasserstoff, der sich negativ auf den Wasserverbrauch und Landnutzung auswirkt, kann natürlicher Wasserstoff direkt aus der Erde gewonnen werden. Blauer Wasserstoff wird aus Methan gewonnen und grüner Wasserstoff, indem Wasser mit Windkraft und Solarkraft gespalten wird.

Gemeinsam mit den lokalen Teams und Unis wird analysiert, ob der natürliche Wasserstoff für die Bevölkerung vor Ort ökonomisch genutzt werden kann. Der weiße Wasserstoff verdankt seiner Entdeckung einem Zufall, und zwar durch Bohrungen, die einen Brunnenbau oder Finden von Methanquellen als Ziel hatten. Aktuell ist das Wissen bezüglich unterirdischer Wasserstoffspeicher begrenzt.

Die Entstehung des Gases erfolgt mittels Oxidation zwischen Eisen und Wasser unter gewissen Temperaturbedingungen und Druck. Im Zuge der Rostbildung wird dem Wasser der Sauerstoff durch Eisen entzogen mit Wasserstoff als Ergebnis.

In Zukunft könnten basierend auf den Ergebnissen des spannenden Forschungsprojekts afrikanische Dörfer und Städte kostengünstig und umweltfreundlich über den weißen Wasserstoff mit Energie versorgt werden.

Bild: @ depositphotos.com / Momius

Andreas Krämer