Auf den Straßen sind nicht mehr nur Fahrzeuge unterwegs, die mit Benzin oder Diesel fahren. Konventionelle Elektroautos und sogar Wasserstoffautos konnten sich in den vergangenen Jahren einen stetig zunehmenden Marktanteil sichern. Durch eine ausgereifte Technologie können diese umweltfreundlichen Autos inzwischen vielfach mit den Verbrennern mithalten. Aber welches Modell ist besser: Wasserstoff- oder Elektroauto?
Wasserstoff- oder Elektroauto – wo ist der Unterschied?
Grundsätzlich ist jeder Wagen, der mit einer Brennstoffzelle fährt, auch ein Elektroauto. Ob Wasserstoff- oder Elektroauto spielt keine Rolle, denn beide Fahrzeuge nutzen einen Motor, der mit elektrischem Strom angetrieben wird. Bei einem klassischen E-Auto kommt der Strom aus der Steckdose, ein Auto, was mit Wasserstoff fährt, produziert seine Energie mit der Hilfe einer Brennstoffzelle selbst. Dies geschieht durch eine Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff. Die auf diese Weise entstandene Energie wird dann in einem Akku zwischengespeichert.
Welche Option ist energieeffizienter?
Wer ist energieeffizienter: Wasserstoff- oder Elektroauto? Wasserstoff herzustellen, ist sehr energieintensiv. Gut 55 kWh sind notwendig, um ein Kilogramm Wasserstoff zu produzieren. Dazu kommen dann noch der Transport und die Verluste bei der Umwandlung über die Brennstoffzelle im Auto. Der reine Verbrauch an Strom liegt bei einem Auto mit einer Brennstoffzelle bei rund 60 kWh auf 100 Kilometer. Deutlich energieeffizienter ist da das Elektroauto, was es auf nur 15 bis 20 kWh auf 100 Kilometer bringt. Bei diesem Wert wurden die Ladeverluste aber bereits berücksichtigt, die bei der „Betankung“ eines E-Autos häufiger auftreten.
Elektroautos – die Vorteile
Elektroautos sind, was die Energie angeht, effizienter als die Fahrzeuge, die mit Wasserstoff fahren. Da die Energie für den Antrieb aus der Steckdose kommt, stellt sich hier die Frage: Wie emissionsfrei ist ein E-Auto? Dabei kommt es immer auf die Strommischung an, die gerade im Netz ist. Je höher der Anteil aus erneuerbaren Energien ist, umso besser ist es für die Umwelt. Ein weiterer Vorteil ist der relative gute Ausbau der Ladestationen. Die Zeiten, in denen die Besitzer lange nach einer Ladesäule suchen mussten, sind vorbei. Staatliche Förderungen für den Kauf eines E-Autos sind ein weiterer Vorteil.
Die Nachteile des Elektroautos
Ein Nachteil sind die Lithium-Ionen-Batterien, sich nur schwer recyceln lassen. Dazu kommt, dass der Abbau von Lithium und Kobalt, welche für die Batterien gebraucht werden, der Umwelt massiv schaden. Kobalt ist zudem noch ein sehr seltener Rohstoff und es gibt nur wenige Minen, in denen Kobalt abgebaut wird. Fakt ist: Die Produktion der Akkus für E-Autos ist alles andere als umwelt- und klimafreundlich. In jedem Akku stecken zwischen fünf und neun Tonnen CO2.
Das sind Vorteile von Wasserstoffautos
Hat das Wasserstoffauto eine Zukunft? Ganz bestimmt, denn hier gibt es eine Reihe von Vorteilen. Diese Fahrzeuge sind nicht nur kostengünstig und umweltfreundlich, sie haben auch kürzere Ladezeiten und eine höhere Reichweite. Diesen Vorteil können die Autos mit der Brennstoffzelle aktuell jedoch kaum ausspielen, da die Tankmöglichkeiten sehr eng begrenzt sind.
Die Nachteile des Wasserstoffautos
Ein Nachteil ist die geringe Anzahl an Tankstellen, aktuell gibt es in Deutschland nicht mehr als 100 Stationen, sein Auto mit Wasserstoff zu betanken. Negativ sind zudem die hohen Kosten für die Anschaffung und die teilweise wenig umweltfreundliche Herstellung des Wasserstoffs. Ähnlich wie Elektroautos, so haben auch Fahrzeuge, die mit Wasserstoff unterwegs sind, eine hohe CO2-Grundlast von rund fünf Tonnen.
Allerdings gibt es Studien, die beweisen, dass sowohl das Wasserstoffauto als auch das E-Auto nach einer Strecke von spätestens 1000 Kilometer deutlich umweltfreundlicher als die klassischen Verbrenner sind, die mit Benzin und Diesel fahren.
Sind Wasserstoff- oder Elektroauto sinnvoll?
Experten sind der Meinung, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Wasserstoff-Technologie beim Auto keinen Sinn ergibt. Ganz anders sieht es hingegen bei den großen CO2-Emittern aus, den Flugzeugen, Schiffen, LKWs und Bussen. Hier kann sehr viel eingespart werden. Schon heute hat mit Airbus ein großes Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt und bereits einige Modelle im Einsatz, die mit Wasserstoff fliegen. Wasserstoff- oder Elektroauto? Wer die Wahl hat, sollte sich noch für die elektrische Variante entscheiden. Alle, die ein Wasserstoffauto fahren möchten, brauchen nach wie vor einen langen Atem und das in jeder Hinsicht.
Fazit
In naher Zukunft werden die Autos mit einem klassischen Verbrennungsmotor auf den deutschen Straßen immer weniger werden. Die Autos der neuen Generation fahren elektrisch oder mit der Hilfe von Wasserstoff. Dazu muss natürlich auch die Infrastruktur stimmen. Ist dies nicht der Fall, so prophezeien Verkehrsexperten, wird der Ruf nach den Verbrennern wieder lauter. Um die Umwelt nicht noch mehr zu belasten, ist es also sehr wichtig, sich um die entsprechende Infrastruktur zu kümmern, damit sowohl das Elektroauto als auch das Wasserstoffauto eine Zukunft haben.
Bild: @ depositphotos.com / VectorMine
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