Im Rahmen einer Metastudie unter Koordination des Fraunhofer ISI wurde die Frage beantwortet, welche Rolle Wasserstoff als Energieträger im globalen Energiesystem spielt. Die Studie wurde im Rahmen des Forschungsprojekts HyRat durchgeführt, bei der über 40 Energie- und Wasserstoffszenarien neu ausgewertet wurden. Die Ergebnisse verweisen auf die Bandbreite der möglichen Entwicklung bezüglich dem globalen Wasserstoffbedarf bis zum Jahr 2050.
Die EU und China wurden dabei ins Zentrum gerückt und verschiedene Nachfragesektoren unterschieden. Ambitionierte Treibhausgas-Reduktionsziele bilden den Mittelpunkt der Szenarien. Gemeinsam gelten der Wasserstoff und seine Syntheseprodukte weltweit als wichtige Energieträger der Zukunft, die in zahlreichen Bereichen einsetzbar sind.
Globale Unsicherheit beim Wasserstoff
In Bezug auf die künftige internationale Rolle des Wasserstoffs gibt es aktuell eine hohe Unsicherheit. Der Grund dafür sind verschiedene Studien mit Resultaten, die zu unterschiedlich sind.
Die Meta-Studie des Fraunhofer ISI ging zusammen mit Partnern wie der dena Deutsche-Energie-Agentur einen anderen Weg, indem die Frage beantwortet wurde, auf welche Weise sich der Wasserstoffbedarf der Erde in Zukunft entwickeln könnte.
Ergebnisse der Analyse
Die umfassende Analyse kam zu dem Ergebnis, dass der Großteil der Studien mit einem deutlichen Anstieg der weltweiten Wasserstoffnachfrage rechnet. Nach Kalkulationen ist die Nachfrage vor allem in Ländern oder Regionen besonders hoch, die anspruchsvolle Treibhausgasminderungsziele haben. Zwischen 4 und 11 Prozent des Endenergiebedarfs rund um den Globus beträgt der Wasserstoff im Jahr 2050. In der EU könnte er sich sogar auf bis zu 14 Prozent belaufen, während der Wasserstoffanteil in China nur bei höchstens 4 Prozent liegen dürfte.
Die größte Nachfrage nach Wasserstoff stellten die Studien im Verkehrsbereich fest, wobei für den EU-Verkehrssektor im Jahr 2050 ein mittlerer Wasserstoffanteil von 28 Prozent in Relation zum Gesamtenergiebedarf des genannten Sektors vorausgesagt wurde. Laut den Resultaten liegt der Anteil China bei 14 Prozent und weltweit bei 16 Prozent. Der Verkehr ist den Studienergebnissen zufolge zugleich der Be-reich mit der größten Bandbreite und somit auch mit der größten Unsicherheit verbunden, was den künftigen Wasserstoffeinsatz betrifft.
Im internationalen Schiffs- und Flugverkehr werden H2-Syntheseprodukte in Zukunft eingesetzt, während dies in anderen markanten Anwendungsbereichen wie bei PKW und LKW bezüglich dem künftigen Wasserstoffeinsatz nicht so klar ist. In Bereichen wie der Industrie könnte der Wasserstoff hingegen insgesamt nur in kleineren Mengen eine Nachfrage erfahren.
Alle Ergebnisse der umfangreichen Meta-Studie zur Rolle des Wasserstoffs als Energieträger im globalen Energiesystem sind online abrufbar.
Bild: @ depositphotos.com / magann
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