Energiepark Lausitz plant Wasserstofferzeugung

Energiepark Lausitz plant Wasserstofferzeugung

Die drei Unternehmen Terravent, Steinbock EE und GP Joule haben den zweiten Abschnitt des Energieparks Lausitz in Betrieb genommen. Bei einer Leistung von 300 Watt gehört der Standort zu den größten Solarenergie-Projekten Deutschlands, der eine wichtige Rolle für den Strukturwandel in der Niederlausitz spielt. Nun ist eine Wasserstofferzeugung geplant.

Die zweite Anlage hat etwa 80 Megawatt Leistung und besteht aus 163.000 Solarmodulen, die in fünf Monaten installiert wurden. Der Bau erfolgt auf einer Hochkippe der Firma Terravent auf dem Gelände des ehemaligen Tagebaus Klettwitz in der Gemeinde Schipkau. Als Generalunternehmer zeichnete GP Joule EPC für die Planung und Bau der Photovoltaikanlage verantwortlich.

Das Konsortium plant die Installation einer Wasserstoffelektrolyse in Verbindung mit der dafür erforderlichen Infrastruktur. Gegenüber der in der Vergangenheit in Klettwitz geförderten Braunkohle beläuft sich die jährliche Ersparnis durch den Park auf rund 57.000 Tonnen Kohlendioxid. Von GP Joule EPC werden die einzelnen Bau-abschnitte von der ersten Bauzeichnung bis zur Inbetriebnahme begleitet.

Grüner Wasserstoff in Planung

Ein Teil der Solarenergie aus dem Energiepark Lausitz dient der Erzeugung von klimaneutralen grünen Wasserstoff. Zur Wasserstoffproduktion wird neben einer Produktionsanlage eine Tankstelle für Autos, LKWs und Busse gebaut. Im Jahr 2023 soll mit dem Bau begonnen werden. Vor Ort existiert schon ein Netzwerk von interessierten Firmen, die das umweltfreundliche Gas in ihren Bussen, Lastkraftwagen, Baustellenfahrzeugen und Müllfahrzeugen verwenden wollen.

Der zweite Abschnitt ist in seiner Besonderheit auf einem aufgeschütteten Untergrund beheimatet, der ein anderes Vorgehen bezüglich dem Rammen der Unterkonstruktion erforderte als ein natürlicher Boden. Der existierende Windpark mit seinen Leitungen im Untergrund musste beim Rammen und der Trassenlegung berücksichtigt werden.

Das Konzept der Anlage sieht eine Steigerung der Produktion basierend auf der wachsenden Nachfrage vor. In Zukunft könnten Wasserstoff-Tankstellen errichtet werden. Die Lausitz positioniert sich mit der Anlage als eine nachhaltige und zukunftsorientierte Region, die sich durch relativ günstige grüne Gas- und Stromerzeugung langsam zu einem klimaneutralen Industriestandort entwickelt.

Eine Vorreiterrolle spielt die Gemeinde Schipkau in der erneuerbaren Wasserstofferzeugung- und -nutzung, womit die Ansiedlung von Unternehmen, neue Arbeits-plätze geschaffen und gesichert werden.

Laut Ove Petersen, dem CEO der GP Joule-Gruppe, werde die Energiewende im wörtlichen Sinne erfahrbar, weil man in der Lausitz aus Solarstrom grünen Wasserstoff für einen Verkehr ohne Kohlendioxid erzeuge. Von Energie-Importen werde man zudem ein Stück unabhängiger.

Der Wasserstoff spielt für die Energiewende in Deutschland eine entscheidende Rolle, weil er mit Solarstrom und Windkraft regenerativ erzeugt werden kann.

Bild: @ depositphotos.com / aa-w

Andreas Krämer